Stolz, erstmals grüne Bezirksrätin in Wien zu sein! Susanne gratuliert Michaela Heimerzheim. Mit einer Baumscheibe hat alles begonnen …

Michaela, du wurdest gerade in Wien als grüne Bezirksrätin angelobt. Herzlichen Glückwunsch! Aber verrate mir erst einmal, was das bedeutet, angelobt zu werden?

Michaela Heimerzheim: Bei dieser Zeremonie am 16.11.2020 im Rathaus habe ich, vereinfacht gesagt, gelobt meinen Pflichten als Bezirksrätin nachzukommen. In Deutschland wäre das die Vereidigung.

Bei deinem Kandidatinnen-Video bist du mit einer Gießkanne zu sehen. Was hast du damit gemacht?

Michaela Heimerzheim: Das hat mit meiner Straße zu tun. Dort gibt es Baumscheiben, die mit einem Baum und anderen Pflanzen ein grünes „Fleckchen“ bilden. Ich habe mich als Betreuerin für eine städtische Baumscheibe eingetragen und bepflanze diese seit Jahren. Anfangs habe ich von meiner Wohnung aus die Gießkannen dort hin getragen. Dann habe ich bemerkt, dass der Baum besonders im Sommer trotzdem zu wenig Wasser von der Stadt bekommt. Doch vor drei Jahren hat sich ein Büro gegenüber der Baumschreibe angeboten, mit einem Gartenschlauch auszuhelfen. Die sind jetzt unsere Baumpaten und seitdem ich der Baumscheibe richtig viel Wasser geben kann, wächst es dort wie wild!

Ein Baum dankt es uns mit Wachstum, wenn er Wasser und Licht bekommt. Dabei speichert er CO₂. Unsere digitalen Geräte und Systeme sorgen meist unsichtbar dafür, dass viel Treibhausgas entsteht. Was denkst du darüber?

Michaela Heimerzheim: Ich habe erst von dir erfahren, dass dieser Zusammenhang relevant ist. Bisher habe ich CO₂ mehr mit dem motorisierten Individualverkehr, Gebäude zu heizen usw. verbunden. Mir ist jetzt klar geworden, wie viele Tonnen CO₂ durch digitale Aktivitäten entstehen! Wenn ich mit der Bahn von A nach B fahre und dabei ein Video streame, ist mein Beitrag fürs Klima tatsächlich nicht mehr so toll.

Dein Schwerpunkt wird sein, mehr Grün und mehr Lebensqualität in euren Bezirk zu bringen. Aber auch deine langjährige Berufserfahrung im Rechnungswesen wird im Finanzausschuss gebraucht. Wie häufig bist du Online für die Politik?

Michaela Heimerzheim: Inzwischen bin ich 5 bis 6 Tage pro Woche Online aktiv. Wir arbeiten viel über E-Mail zusammen, aber auch in verschiedenen Chat-Gruppen in Signal. Kurzfristige Terminabsprachen und Organisatorisches auf die Schnelle laufen meist dort, aber auch loser Gedankenaustausch im Sinne eines Chats. Die IT-Infrastruktur der Grünen Wien inclusive Cloud nutzen wir ebenfalls. Durch Corona ist das eindeutig mehr geworden. Seit März 2020 finden unsere Zusammenkünfte fast nur noch via Zoom statt. Das ist praktisch, aber ich sehe schon, dass vielen Leuten etwas fehlt – die nonverbale Kommunikation oder eine gewisse Spontanität sind nicht zu ersetzen.

Was könnte in eurer Bezirksarbeit, die ja vermehrt digital abläuft, grüner werden?

Michaela Heimerzheim: Durch unsere Gespräche habe ich schon einige Vermutungen und Ideen. Allerdings hoffe ich, dass wir Think Digital Green® bald in Wien empfangen können, um diese Fragen ganz alltagsnah und pragmatisch zu diskutieren. Das wäre ein neuer und notwendiger Ansatz für unsere Zusammenarbeit.

Weiterführende Infos für Dich:
Die Grünen Wien: Michaela Heimerzheim