Ich starre auf meinen Monitor. Der Termin für die Routine-Datensicherung blinkt mich an. Wie lästig, schon wieder diese Hausaufgaben für meine Datensicherheit. Aber das ist ja nicht alles. Auch ein Update ist einzuspielen. Und ach ja, der Virenschutz läuft nur noch 4 Wochen. Das kennt ihr sicher auch – schließlich gehört ihr nicht zu den 10 % der User, die sich laut BSI FÜR BÜRGER (Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik) gar nicht um ihre Sicherheit im Netz kümmern. Ich fand es erschreckend zu lesen, dass jeder vierte schon einmal im Netz Opfer von Betrug, Fremdzugriffen oder Schadprogrammen war. Dabei wurden zwei Drittel geschädigt. In der Wirtschaft betrug der Schaden durch Internet-Kriminalität allein 2019 bereits 100 Milliarden Euro, meldete das Bundeskriminalamt am 30.09.2020. Neulich haben wir im Arbeitskreis Digitales und Gesellschaft (Grüne München) dazu eine anerkannte Expertin gehört. Dr. Silvia Knittl (Dipl. Inf., Dipl.Ing.) ist Senior Manager bei PwC im Bereich Cyber und Privacy. Sie stellte uns die Gefahren vor, mit denen wir im Netz umgehen müssen.
Ein paar grundsätzliche Tipps:
- Lange Passwörter nutzen
- Zugriff auf Smartphones doppelt absichern (z. B. PIN + Fingerprint)
- Immer Updates einspielen
- Daten regelmäßig löschen und sichern
- Für wichtige Dienste wie z. B. Paypal eine separate E-Mail nutzen
- WLAN zum Schutz vor Eindringlingen abschalten, wenn es nicht gebraucht wird
- Immer sparsam mit eigenen Daten umgehen und nur gezielt weitergeben
Natürlich können wir noch mehr tun. Die Seiten vom BSI geben mit Infos und Erklärvideos Hilfen, die gut verständlich sind. Wichtig scheint mir, immer auf dem Laufenden zu bleiben. Und es ist eine Menge Arbeit, die wir vielleicht auch noch für unsere Kinder oder älteren Familienmitglieder mit erledigen müssen.
Was hat mich besonders am Vortrag von Dr. Sylvia Knittl motiviert? Wir können jeden Tag ein bisschen mehr Sicherheit erreichen. Allein durch das regelmäßige Löschen von Daten: Überflüssige E-Mail-Accounts? Löschen! Bereits verarbeitete Fotos mit persönlichen Daten? Löschen! Ist besser, falls doch jemand „einbricht“ ins System.
Und wo ist der Nutzen fürs Klima?
- Datensparsamkeit schützt und sie trägt auch dazu bei, weniger Energie zu verbrauchen.
- Wir kommen mit Speicherplatz länger aus.
- Weniger „lagernde“ Daten im Gerät oder in der Cloud bedeutet, weniger ruhende Verschmutzung, die wiederum zu CO₂ führt.
- Wer das WLAN ausschaltet, wenn es nicht gebraucht wird, schont seinen Akku und die Umwelt. Das Gerät sucht ansonsten ständig nach einer Verbindung.
Mein Fazit: Informieren und schützen wir uns im digitalen Alltag gemeinsam. Und wenn die Motivation mal wieder einen Extra-Kick braucht, dann denke ich, dass Datenschutz auch der Umwelt hilft.
Weiterführende Informationen für dich:
∷ Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik: Cyber Security